Literatur auf der Kanzel

Veranstaltung 25. Juli 2021

Start: 25.07.2021, 10:00 Uhr

Ende: 29.08.2021, 10:00 Uhr

Sommerpredigten 2021 jeden Sonntag in den Sommerferien

Samuel Becketts 1949 entstandenes Theaterstück „Warten auf Godot“ (im Original: „En attendant Godot“) wurde im Januar 1953 in Paris uraufgeführt. Es begründete den Ruhm Becketts als Autor des absurden Theaters. Alle Gesetze der Dramaturgie ignorierend, lässt er irgendwo an einer Landstraße die clownartigen Landstreicher Estragon und Wladimir auf einen Unbekannten namens Godot warten. Es bleibt off en, wer mit Godot gemeint ist und ob jemand kommen wird.

Der junge Robert verlässt im Nachkriegsengland des Jahres 1946 zu Fuß die Enge seines Elternhauses, um die offene See zu sehen, bevor er wie sein Vater unter Tage im Bergwerk arbeiten muss. Unterwegs lernt er die unkonventionelle Dulcie kennen, die ihm die Tür in ein Leben mit Leidenschaft , Natur, Musik und Kunst öffnet. Wir erleben eine wortgewaltige und detailfreudige Sprache, die uns humorvoll, mit Melancholie und ansteckender Lebensfreude in die großen Themen Glück, Freiheit und Liebe hineinnimmt.

Heute glaubt niemand mehr, dass es unseren Kindern mal besser gehen wird. Muss das so sein? Muss es nicht! Der Soziologe und erprobte Zukunftsarchitekt Harald Welzer entwirft uns eine gute, eine mögliche Zukunft . Anstatt nur zu kritisieren oder zu lamentieren, macht er sich Gedanken, wie so eine Zukunft aussehen könnte. Erfrischend und Mut machend zeigt Welzer auf: Die vielbeschworene „Alternativlosigkeit“ ist in Wahrheit nur Phantasielosigkeit. Es kann tatsächlich alles anders sein. Die Belohnung: eine lebenswerte Zukunft , auf die wir uns freuen können.

"Es gibt Jahre, die bleiben einem länger im Gedächtnis. 2020 wird so eines sein. Doch welches Jahr ist das womöglich auf die Zukunft hin  einflussreichste? 2020? 2000? 1989? 0? Überraschend übereinstimmend wird in der Fachwelt das Jahr 1979 genannt. Es ist ein Jahr, an dem entscheidende Wendepunkte erstmals vorgenommen wurden, die unsere Welt, wie wir sie heute kennen, prägten. Welche diese waren und warum, das beschreibt der Historiker Professor Frank Bösch in seinem Buch Zeitenwende 1979.

„Das ist unser Theater. Diese Kiste. Sie steht in den Ruinen. In sie sperren wir alles ein, was war. Verwandelt wird es wieder herauskommen.“ In seinem Roman „Herzfaden“ erzählt Thomas Hettche von der Entstehung und den ersten Jahren der Augsburger Puppenkiste in und nach dem Zweiten Weltkrieg. Er lässt in und zwischen den Zeilen jene Leichtigkeit wachsen, die nur das Spiel mit den schwerelosen Marionetten erzeugt. So konnten Traumata bearbeitet und Wege aus der tiefen Krise gefunden werden – hochaktuell in Zeiten der Pandemie.

Jedes Mal, wenn Selma im Traum ein Okapi begegnet, stirbt jemand aus ihrem Dorf. Und das ist nicht das einzig Fantastische, das in diesem auch sprachlich „wundersamen“ Roman auftaucht. Es geht um so einiges in diesem Buch - um Freundschaft und Liebe, Mut und Verzweiflung, Gewohnheit und Veränderung, Leben und Tod. Spannend ist es und überraschend. Mariana Leky konstruiert eine Liebesgeschichte, die auch den Tod streift , und die allerhand Übersinnliches, ein wenig Kitsch, aber auch Herzenswärme beinhaltet.